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Probefahrt: Citroen Cactus

13. Februar 2015

Um sich automobil von der Masse abzuheben sind in der Regel größere Investitionen notwendig. Andererseits sind teure Autos keineswegs Garant für Individualität – sind wir ehrlich: In der oberen Mittelklasse herrscht optischer Einheitsbrei – und das wird in letzter Zeit immer schlimmer!

Bei der Suche nach einem preisgünstigen Familienwagen für die Stadt sollte die Sache noch weitaus schwieriger sein, das sind doch heutzutage alles emotionslose Kisten?! Von wegen: Ich habe mich auf Probefahrt mit dem Citroën Cactus begeben.
[Als ich den Cactus erstmals auf dem Genfer Salon gesehen habe, war ich begeistert und irgendwie ärgerlich auf die anderen Hersteller: Warum bietet Citroën einen dermaßen ausdrucksstarken und gleichzeitig praktischen Kompaktwagen an, während all die anderen nur langweilige Massenware anbieten?!]

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Ich nehme hinter dem eckig-abgerundeten Lenkrad auf der durchgängigen Sitzbank Platz, starte den Cactus und blicke auf den Digitaltacho und das große mittige Display, das sich der eine oder andere Hersteller mit einigen Euro extra bezahlen ließe. Die Kunststoffe sind einfach, aber sehr modern arrangiert. Schnell habe ich eine französisch-angenehme Sitzposition gefunden – also los!
Der Dieselmotor in Verbindung mit dem automatisierten Schaltgetriebe macht aus dem Cactus keinen Rennwagen – aber die Sache ist stimmig. Beim Hochschalten 1./2./3. Gang kommt zugegebenermaßen etwas Smart-Feeling aus, ein ruckelfreies Doppelkupplungsgetriebe wäre klasse, wahrscheinlich aber zu teuer gewesen. Die größte Überraschung ist für mich das Fahrwerk. Trotz schmalen Winterreifen auf dem Testwagen geht der Citroën regelrecht sportlich durch die Kurven – im Vergleich zu anderen, auch sportlicher ausgelegten und wesentlich teureren Kompakten mit Frontantrieb erkenne ich keinen Unterschied.

Warum sich also nicht einlassen auf so viel Kreativität im sonst so abgekühlten Automarkt der Gegenwart?!?

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